… über Leben und Tod

„Schwarz hören“ (58): Brigitte Grothum

Die gebürtige Dessauerin steht seit fast 60 Jahren auf Bühnen und feiert Ende Februar ihren 88. Geburtstag. Ursprünglich wollte die vielfach preisgekrönte Schauspielerin und Regisseurin Pianistin werden, musste ihren Traum aufgrund eines Fingerbruchs aber aufgeben und startete Anfang der 50er Jahre mit Schauspielunterricht ihre Karriere.

Bekannt wurde Brigitte Grothum 1961 vor allem durch ihre Hauptrolle in der Edgar-Wallace-Verfimung „Die seltsame Gräfin“ an der Seite von Klaus Kinski. Später war sie eine der „Drei Damen vom Grill“, einer höchst populären Vorabend-Serie im Fernsehen und Grothums „Jedermann“ hat über Jahre Theater-Geschichte geschrieben.

Am 22. Januar 2023 spielt sie – wie am 25. Februar und 25. März 2023 auch – in Dieter Hallervordens Schlossparktheater in Berlin ihr Herzensprojekt „Ein deutsches Leben“. Brigitte Grothum ist Brunhilde Pomsel, Jahrgang 1911. Die Berlinerin arbeitete Anfang der 30er Jahre für einen jüdischen Rechtsanwalt und später dann als Sekretärin für Propagandaminister Joseph Goebbels. „Dieses grandiose Solo basiert auf einem Interview, das Brunhilde Pomsel im Alter von 102 (!) Jahren gab. Sie erzählt mit exzellentem Erinnerungsvermögen aus ihrem Leben und aus dieser Zeit an der Seite des unheimlichen Meisters der Propaganda.“

Anlässlich der „Rede meines Lebens“ habe ich Brigitte Grothum in ihrem Haus in Berlin-Nikolassee besucht und wir haben übers Leben gesprochen; u.a. über ihr Engagement im Beirat der IVQS-Stiftung gegen Altersarmut bei Schauspielern. Und – wie sich das für diesen Podcast gehört – war natürlich auch der Tod Thema. Mit selbstbestimmtem Tod kann sie nur unter ganz bestimmten Umständen etwas anfangen und erzählt vor diesem Hintergrund sehr eindrücklich von einer Freundin, die krankheitsbedingt alle Vorkehrungen für einen Suizid getroffen hatte und es dann doch nicht gemacht hat.

Hier kommt der 58. Podcast „Schwarz hören“ mit Brigitte Grothum.