Ich hatte Olaf Scholz und Kevin Kühnert „im Gepäck“ 😉 …
.. als es am 18. Juni 2022 in Stralsund um „Kinderwelten im Wandel – INKLUSION in der Kindertagespflege“ ging.
Von Hause aus Kulturwissenschaftlerin, arbeite ich seit nunmehr 40 Jahren als Journalistin (Hörfunk und Fernsehen), Moderatorin, Coach, Autorin und auch seit einiger Zeit als Speaker.
…und seit rund 15 Jahren als Dozentin für das Lernfeld „Kinder und Jugendliche in besonderen Lebenssituationen“ – v.a. geht es hier um die Haltung / Einstellung zum weiten Feld Inklusion (und Diversität).
Ich moderiere oft Tagungen, Kongresse und Foren zu vielen aktuellen Themen „dieser Welt“; so auch zu dem so wichtigen Thema Inklusion! U.a. für den Verlag der Deutschen Wirtschaft das – eine Zeit lang – regelmäßig stattfindende „Inklusionsforum für die Kita“.
Begonnen hat’s mit den Themen Inklusion u n d Diversity für mich vor Jahren bereits – nachdem die Generalversammlung der Vereinten Nationen Ende 2006 die UN-Behindertenrechtskonvention beschlossen hatte. In der Folge ging es dann darum, die Ziele in den UN-Mitgliedsstaaten umzusetzen, also Inklusion zu l e b e n. Und ich habe dazu eine erste Tagung des damaligen Bundesfamilienministeriums in Köln moderiert. Die Bundesregierung hatte ja 2008 gemeinsam mit vielen Regierungen der weltweiten Staatengemeinschaft das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung unterzeichnet.
Im März 2009 trat die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland in Kraft. Sie dient dem Schutz der Menschenrechte. Sie schafft kein Sonderrecht für behinderte Menschen, sondern ergänzt die allgemeinen Menschenrechte um die Perspektive von Menschen mit Behinderung.
Ziel des Übereinkommens ist es, den gleichberechtigten Genuss der Menschenrechte und Grundfreiheiten durch Menschen mit Behinderungen zu fördern, zu schützen und zu gewährleisten. Mit dieser Zielsetzung bezieht sich das Übereinkommen auf die universellen Menschenrechte, wie sie in anderen menschenrechtlichen Übereinkommen der Vereinten Nationen anerkannt sind, und steht im engen Zusammenhang mit diesen Übereinkommen.
Abgesehen davon, dass ich als Journalistin und Moderatorin im aktuellen Bereich mit dem Thema Inklusion natürlich regelmäßig zu tun hatte, habe ich 2012 eine Berliner Abgeordnete des Bundestages bei ihrer Öffentlickeitsarbeit unterstützt. Eine Frau (Mechthild Rawert), die sich sehr intensiv um das Thema Inklusion kümmert… In Veranstaltungen, die sie zu dem Thema gemacht hat, ging es immer wieder darum: neben physischen Barrieren auch die Barrieren im Kopf zu überwinden! Und zu fragen: Was tragen wir alle – die Gesellschaft – dazu bei, dass noch immer so viele Barrieren da sind. Einmal sagte ein blinder Mann: „Ich b i n nicht behindert. Ich w e r d e behindert.“
Ja, und 2013 habe ich eine 6-eilige VA-Reihe für die AWO Brandenburg moderiert, in der es landesweit für Brandenburg um die Frage bzw. „Aufgabenstellung“: „Inklusion – JA! Aber richtig!“ ging. Damals wurden viele Erfahrungen mit Inklusion an Schulen in Brandenburg publik, durchaus auch um Schwierigkeiten im Alltag, um Studien zum Thema, um Forderungen an die Politik und immer wieder um schon gelebte Inklusion.
Ich erinnere mich noch gut an die Abschluss-Veranstaltung in Potsdam, bei der das Theater „RambaZamba“ aus Berlin-Prenzlauer Berg auftrat – mit jungen Künstlerinnen und Künstlern mit Down Syndrom, die sehr professionell – seit vielen Jahren bereits – zusammen mit Profi-Rockmusikern ihre Stücke auf die Bühne bringen.
Eine Geschichte, die ich mein Lebtag nicht vergessen werde ist die Folgende: Stefan Dohanetz, Schlagzeuger der Rockband Pankow und vom Berliner Liedermacher Wenzel – ein richtig gestandener Rock-Drummer – gibt auch Schlagzeugunterricht. Und an dem Tag spielte Stefan mit einem seiner Schüler Moritz Höhne zusammen auf der Bühne. Stellen Sie sich vor: eine Bühne, rechts u n d links je ein Schlagzeug. An dem einen Stefan Dohanetz; an dem anderen sein Schüler Moritz. Ein junger Mann Mitte/Ende 20 mit Down Syndrom, der mit Leidenschaft Schlagzeug spielt und dies seit weit mehr als 10 Jahren bei Stefan Dohanetz lernt. Das sieht zunächst so gar nicht nach dem üblichen Bild eines Rock-Schlagzeugers aus…
Beide Drummer hauen rein, was das Zeug hält: zusammen u n d jeder auch einzeln. Sie spielen sich „die Bälle zu“… und es ist eine solche Freude, dies erleben zu dürfen! Praktizierte Inklusion!
Über Jahre habe ich mit dem „weiten Feld“ Inklusion auch insofern zu tun gehabt, als dass ich das Fach „Jugendliche in besonderen Lebenssituation“ bei der bbw-Akademie mit den Standorten Potsdam, Brandenburg und Oranienburg gelehrt habe. Die bbw-Akademien bilden u.a. ErzieherInnen aus und hier ging es dann auch um Begriffe wie Werte, Normen und Abweichungen – wie es Kindern (und Jugendlichen) in besonderen Lebenssituationen geht und wie ErzieherInnen mit ihrer Arbeit hinkriegen, dass – wie es die „Aktion Mensch“ m.E. sehr treffend Inklusion definiert: Wenn Anderssein normal ist“ oder vielleicht etwas realistischer: normal w i r d – dann ist das Inklusion 😊
Sprich: „Jeder Mensch wird akzeptiert, wie er ist“ und diese Vielfalt bedeutet Reichtum.
Letztlich geht es um gleichberechtigte oder viel besser: chancengerechte und selbstbestimmte Teilhabe:
- unabhängig von Geschlecht
- Alter
- sexueller Identität
- Herkunft
- von Religionszugehörigkeit
- Bildung
- von Behinderungen
- oder sonstigen individuellen Merkmalen!