… über Leben und Tod
„Schwarz hören“ (114): Tilo Braune
1954 in Sachsen (Rochlitz) geboren, aber schon als Kind mit seinen Eltern in den Norden der DDR gezogen, lebt er seitdem in Greifswald. Von Hause aus ist er Facharzt für Neurologie und Psychiatrie sowie Psychotherapeut. Einmal mehr – nach Prof. Dr. Thomas Pollmächer – gibt es hiermit also einen Podcast aus dieser Perspektive.
Als Tilo Braune in der Wendezeit gefragt wurde, ob er nicht professionell Politik machen wollen, sagte er spontan: „Ich habe einen vernünftigen Beruf. Warum sollte ich in die Politik gehen?“. Was er aber dann doch getan hat: Von 1991bis1994 war er Abgeordneter der SPD im Landtag Mecklenburg-Vorpommern und danach von 1994 bis 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages.
Im Anschluss war Braune vier Jahre lang Staatssekretär und Bevollmächtigter des Landes Mecklenburg-Vorpommern beim Bund und von 2002 bis 2005 dann unter Manfred Stolpe als Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen zuständig für die Bereiche Bauen, Wohnen und Aufbau Ost.
Arzt, Politiker und nun aktiv für Stiftungen: 2007 lernte er den „roten Reeder“ Peter Krämer kennen und ist seit Jahren nun schon im Vorstand und Geschäftsführer der Peter Krämer Stiftung, die u.a. Schulen in Afrika baut. Außerdem übernahm Tilo Braune Ende 2017 den Vorstandsvorsitz der „Stiftung für Grundwerte und Völkerverständigung“, über die wir im Podcast auch reden.
Anlässlich der „Rede meines Lebens“ habe ich Tilo Braune in seinem Berlin Büro am Brandenburger Tor mit Blick auf den Reichstag (siehe Foto) getroffen und natürlich auch über den Tod gesprochen. „Man ist ja das ganze Leben mit dem Tod konfrontiert.“, so Braune. Nicht zuletzt hat er eine Zeit lang in der Pathologie und auch einige Jahre als Rettungsarzt gearbeitet, wo man sozusagen dienstlich ab und an mit dem Tod konfrontiert wird.
Trotzdem hat er den Gedanken an den eigenen Tod jahrelang vor sich hergeschoben. Und irgendwie kommen wir im Gespräch in diesem Zusammenhang auf die Bibel und den weisen Spruch: „Bedenke, dass wir sterben müssen. Auf dass wir klug werden.“
Einen selbstbestimmten Tod kann sich Tilo Braune vorstellen. Er hofft aber, dass er persönlich vor einer solchen Entscheidung bewahrt wird – sagt der Mann, den ich bei der Trauerfeier für den Jazz-Saxophonisten Ernst-Ludwig „Luten“ Petrowsky im Sommer 2023 kennengelernt habe.
Hier kommt die 114. Episode von „Schwarz hören“ mit Tilo Braune.