… über Leben und Tod
„Schwarz hören“: Sebastian Krumbiegel (143)
„Zwischen Haltung und Unterhaltung“ ist der Untertitel seines aktuellen Buches „Meine Stimme“, das auf dem 2017 erschienen Werk „Courage zeigen“ basiert. Und das trifft es genau: Sebastian Krumbiegel ist als Sänger, Musiker, Komponist und Textautor zwischen Haltung und Unterhaltung unterwegs. Er agiert „in gewissem Sinne“ politisch, will darauf aber nicht reduziert werden und sich selbst auch nicht darauf reduzieren. „Ich bin erst einmal angetreten, die Leute zu unterhalten und auch selbst Spaß zu haben.“ sagt er in dieser Episode von „Schwarz hören“.
Von 1976 bis 1985 war Sebastian Krumbiegel, der aus einer bekannten Leipziger Musiker-Familie stammt, „Thomaner“, also Mitglied des weltberühmten Thomanerchores. Schon in der Zeit wusste er: „Ich will Popstar werden.“ Das hat geklappt und ganz viel mit Glück zu tun und damit, dass man Leute trifft, die einem die Türen öffnen – im Falle der Prinzen war das vor allen Annette Humpe. „Das wird mir umso klarer, je länger ich dabei bin.“
Im nächsten Jahr wird er 60 und hat weiterhin viel vor. „Gemeinsam in Vielfalt“ heißt eine Kampagne des Deutschen Kulturrats 2026, die Krumbiegel mit seiner Musik aktiv mitgestaltet; die Prinzen gehen auf Tour mit großem Orchester in große Hallen Deutschlands; u.a. im Friedrichstadtpalast in Berlin und das Weitermachen taucht ja auch im Titel seiner aktuellen CD „AUFSTEHEN – WEITERMACHEN“ auf.
Ende Oktober 2025 habe ich mich mit Sebastian Krumbiegel vor seinem dreistündigen Solo-Abend in der ufa-Fabrik in Berlin-Tempelhof getroffen und wir haben – wie sich das für „Schwarz hören“ gehört – übers Leben und den Tod gesprochen. Was das Leben betrifft, u.a. darüber, was Musik bewirken kann in unserer Gesellschaft. Sinngemäß sagt Sebastian, dass man das nicht über-, aber auch nicht unterschätzen sollte. „Wir können schon mitreden. Und vor allem müssen wir mehr miteinander reden!“ Das praktiziert Sebastian derzeit ganz aktiv mit seinem Vater, der demnächst 90 wird und jetzt über seine Zeit als Kind in der NS-Zeit und danach spricht. „Nie wieder Krieg.“ ist das Fazit, aber: Die Realität ist bekanntermaßen eine andere …
Anlässlich der „Rede meines Lebens“, die Sebastian Krumbiegel als „Inszenierung, kurzum komisch“ empfindet, sind wir dann auch auf den Tod gekommen. „Der Tod gehört zum Leben und ist dann einfach die Endstation.“ Hier kommt die 143. Episode von „Schwarz hören“ mit Sebastian Krumbiegel.
