… über Leben und Tod
„Schwarz hören“ (54): Krazy
Die Kölner Sängerin und Songautorin Krazy heißt „bürgerlich“ Uta Titz; aber kaum Jemand kennt sie unter diesem Namen. Krazy ist, wie sie selbst sagt, ihr „Kampf- und Künstlername“.
„Angestiftet von einer Bob Dylan-Biographie, mit Gitarre als Waffe und Kopfkissen, einem Reclam-Heft mit Gedichten von Peter Rühmkorf in der Jacke und ein paar ersten eigenen Songs begann ihre Ausbildung 1993 in Köln auf der Straße …“ ist zu lesen und: „Mitte der Nuller Jahre traf sie Peter Sarach, als Sänger-Dichter der Indie-Band RAUSCH eins ihrer Jugendidole, ging bei ihm in die Bühnenlehre und begleitete später seine Leonard Cohen-Tribute-Konzerte. Aus dieser Zusammenarbeit entstand auch u. a. das Band-Projekt The Doing Nothings und ein Theater-Engagement in einer konzertanten Woyzeck-Inszenierung.“
Längst sind Kleinkunst- Lese- und Lieder-Bühnen ihr künstlerisches Zuhause, wo sie 2018 den „Meister-Songster“ Danny Dziuk traf. Der beschreibt seinen ersten Eindruck von ihrem Auftritt so: „Eine solch gewagte Mischung aus Kaltschnäuzigkeit, unverschämt präzisen und kurz angebundenen Texten sowie einer fast gebieterischen Ernsthaftigkeit – und das auf deutsch, ohne dabei peinlich, prätentiös oder aufgesetzt zu wirken… sowas war mir schon lange nicht mehr über den Weg gelaufen. Mit Liedermacherei hatte das eher wenig zu tun (…) Keine Umwege, keine Gefangenen, keine Hintertüren…“ Danny Dziuk hat dann auch Krazys neuestes Album „Seifenblasenmaschine“ arrangiert, produziert und mit eingespielt.
Ende November 2022 hat sie sich dem Wettbewerb des Liederfestivals „Hoyschrecke“ gestellt und wurde zweimal Zweite: sowohl in der Publikums- als auch der Jury-Wertung, worüber sich die 50Jährige sehr freut – wie in diesem Podcast zu hören ist.
Anlässlich der „Rede meines Lebens“ habe ich mich mit Krazy am Tag nach dem Wettbewerb in Hoyerswerda getroffen und wir haben über das Leben gesprochen und – wie es sich für diesen Podcast gehört – auch über den Tod. Damit hat sie viele Erfahrungen, denn schon oft begleitete sie Bekannte von der Straße mit ihren Liedern auf deren letztem Weg.
Viel Spaß mit dem 54. Podcast „Schwarz hören“ mit Krazy.
Herzlichen Dank für das angenehme, angeregte Gespräch – war mir eine Freude!
Alles Gute für diesen feinen Podcast! <3 Krazy
Passend zu Weihnachten: Eine Frau, die auf der Straße, bei den Ärmsten, lebte, sie versteht und weiter mit diesen Menschen ist!
Liebe Petra, ich hatte ja, wie du weißt, selbst das Vergnügen, Krazy in Hoyerswerda kennen zu lernen. Und war auch sehr von ihr angetan. Es ist schön, euch beim Plaudern zu zuhören und es war ganz leicht in euren Kosmos ein zusteigen, vielleicht ja auch, weil ich euch kenne. Ich wünsche mir mehr davon und euch noch eine schöne Weihnachtszeit und ein gesundes neues Jahr.