… über Leben und Tod
„Schwarz hören“ (112): Karsten Thormaehlen
Ende Juli 2024 wird er 59, der Fotograf, dessen künstlerisches Werk sich intensiv mit demografischen und soziokulturellen Auswirkungen alternder Gesellschaften beschäftigt. Vor allem seine Fotoporträts über Hundertjährige machen von sich reden, sind in Bildbänden veröffentlicht und Ausstellungen im In- und Ausland präsent.
Ich habe Karsten Thormaehlen im Herbst 2023 bei der Preisverleihung des Fotowettbewerbs „VielfALT“ – zum Leben im Alter – im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Berlin kennengelernt. Das Thema „Altersbilder“ hat uns – im fotografischen und auch weiteren Sinne – für diesen Podcast zusammengeführt.
Nach einem begonnenen Studium der Philosophie, Kunstgeschichte und Politikwissenschaften in Mainz und einem Abschluss im Fach Kommunikationsdesign 1993 in Wiesbaden begann Karsten Thormaehlen seine berufliche Tätigkeit zunächst als Gestalter und freier Fotograf bei Werbeagenturen, später als Art- und Creativ Director bei einer Werbeagentur mit Dependancen u. a. in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, der Schweiz und den USA. Mitte der 1990er Jahre lebte er in New York, wo er mit anderen namhaften Fotografen Werbekampagnen entwickelte und realisierte.
Thormaehlen arbeitet für deutsche und internationale Unternehmen und Verlage sowie für Architekturbüros, Design- und Werbeagenturen. Er ist außerdem als Lehrbeauftragter sowie Workshop- und Seminarleiter tätig und hält Vorträge auf Fachkongressen.
Im Frühsommer 2024 hat er auf dem Weg zu einer Ausstellungseröffnung in Mecklenburg-Vorpommern kurz in Berlin Station gemacht. Wir haben uns in einem Hotel hoch über den Dächern Berlins getroffen und über sein vielfältiges Leben als Fotograf gesprochen. In unserem Gespräch betont Karsten Thormaehlen, dass er als Fotograf eigentlich aus der Kosmetikindustrie kommt und nun das „Hohelied“ auf Falten im Gesicht, die übrigens alle Namen haben, singt. Er schwärmt geradezu von „Faltenlandschaften in Gesichtern, die Geschichten erzählen.“ Wir diskutieren in diesem Podcast u.a. darüber, ob Fotos vor allem Äußerlichkeiten zeigen; also: ein äußeres Erscheinungsbild, das antrainiert ist …
Und natürlich haben wir – anlässlich der „Rede meines Lebens“ – auch über den Tod geredet. Thormaehlen hat schon in seiner Jugend viel Erfahrung mit dem Tod von Freunden gemacht und das Thema beschäftigt ihn heute mehr denn je. Aber: Die eigene Abschiedsrede schreiben? Darüber geraten wir in eine heftige Diskussion und landen zu guter Letzt bei der künstlichen Intelligenz. Thormaehlen behauptet: „Die KI wird sich in der Zukunft komplett unglaubwürdig machen.“ Warum? Hören Sie selbst 😊
Hier kommt die 112. Episode von „Schwarz hören“ mit Karsten Thormaehlen.