… über Leben und Tod
„Schwarz hören“ (111): Dr. Hanno Hochmuth
Der promovierte Historiker, Jahrgang 1977, ist (wie er betont: Ost-) Berliner und Berlin-Historiker am Leibnitz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam. Und er lehrt Public History an der Freien Universität (FU) Berlin.
„Berlin – Das Rom der Zeitgeschichte“, erschienen 2024 im Ch. Links Verlag, heißt die neueste Veröffentlichung von Hanno Hochmuth – ein höchst interessanter Blick auf Berlin mit topografischer und fotografischer Herangehensweise. Dieses Buch des Wissenschaftlers ist erstaunlich gut zu lesen, was er damit argumentiert, dass „Geschichtswissenschaft letztlich Literatur ist“.
Weil Hanno Hochmuth der Sohn von Prof. Arno Hochmuth – einer meiner Professoren im Kulturwissenschaftsstudium an der Humboldt-Universität in Berlin – ist, kennen wir uns schon seit 25 Jahren; haben uns über viele Jahre aber aus den Augen verloren. Bis vor Kurzem, denn: Hanno Hochmuth war Berater für eine aktuelle Ausstellung im Humboldt-Forum in Berlin namens „Hin und weg – Der Palast der Republik ist Gegenwart“ (bis Februar 2025) und ich bin in dieser Ausstellung eine der Zeitzeuginnen, die viel im Palast der Republik moderiert hat.
Dieses Wiedersehen war der Anlass für uns, in diesem Podcast über Ost und West in den 90er Jahren, aber auch über DDR-Zeiten und eben über den Palast der Republik zu reden. U.a. zur Frage, ob dieser heutzutage abgerissen worden wäre. Hanno Hochmuth benennt drei Gründe, warum die Entscheidung seines Erachtens heute anders gefallen wäre …
Anlässlich der „Rede meines Lebens“ habe ich Hanno Hochmuth im Sommer 2024 in seiner Wohnung in Berlin-Kreuzberg besucht und wir haben auch über den Tod gesprochen. Um seinen – 2012 gestorbenen – Vater hatte er sich liebevoll gekümmert. Als die Todes-Nachricht kam, war Hanno gerade mal 35 und das hat ihm „… sehr stark die Endlichkeit meines eigenen Daseins vor Augen geführt.“ Damals – so Hanno Hochmuth – begann ein Prozess, sich über den Tod Gedanken zu machen; aber irgendwie auch über die Vielfältigkeit des Lebens …
Beim Begräbnis hat der Sohn die Rede für seinen Vater gehalten und so soll es auch für ihn irgendwann sein. Seine eigene Abschiedsrede zu verfassen, lehnt er strikt ab. Aber: Er schreibt schon jetzt – mit gut Mitte 40 – autobiografisch und betont, dass in seiner Rede unbedingt vorkommen soll, dass er – vor dem Hintergrund des engen Verhältnisses zu seinem Vater – eben selbst Vater zweier Söhne (15 und 18) ist.
Hier kommt die 111. Episode von „Schwarz hören“ mit Dr. Hanno Hochmuth.