… über Leben und Tod

„Schwarz hören“ (110): Monika Ehrhardt-Lakomy

Sie ist Schriftstellerin und die Frau, die das Erbe von Reinhard „Lacky“ Lakomy heftig lebendig hält: Monika Ehrhardt-Lakomy. Zusammen mit ihrem Mann hat sie von 1978 bis 1991 sämtliche Kinderrevuen im Friedrichstadtpalast in Berlin geschrieben und 1980 das Hörspielmusical „Der Traumzauberbaum“ – von ihr liebevoll „Traumzaubi“ genannt – geschaffen. Mittlerweile gibt es vier Stücke, in denen der „Traumzauberbaum“ eine Rolle spielt.

Inzwischen sind es vier Generationen, die dieses „Universum“ aus „Geschichtenliedern“ kennt – auch im Westen Deutschlands, obwohl der „… ja nicht aufhören kann, zu siegen.“ Moni erzählt von ihren Erfahrungen mit den Lakomy-Werken in ganz Deutschland – aktuell beispielsweise eine außergewöhnliche Schul-Inszenierung in Tirschenreuth (Bayern) – und in Kuba. „El árbol de sueños mágicos“ heißt der „Traumzauberbaum“ auf der Karibik-Insel und wurde vor Ort gemeinsam mit dem Berliner Liedermacher Tobias Thiele produziert.   

Monika hat „Maurer“ gelernt und kann es tatsächlich, wie in ihrem Haus am Rande Berlins zu sehen ist. Danach hat sie an der Staatlichen Ballettschule Berlin Bühnentanz und später Kulturwissenschaften studiert. Aber das Schreiben war schon immer ihre Leidenschaft und also hat sie es zum Beruf gemacht. Sie hat Texte für Theaterstücke, Musicals, große Shows und insgesamt 15 Alben geschrieben.

Monika Ehrhardt-Lakomy ist 1947 in Thüringen geboren und dort auch aufgewachsen. Warum arbeitet sie mit 76 noch? „Ohne könnte ich nicht.“ kommt sofort als Antwort. Als ich sie im Frühsommer 2024 in Berlin-Blankenburg – anlässlich der „Rede meines Lebens“ – besuchte, haben wir natürlich übers Leben gesprochen. Die Idee, die eigene Rede aufzuschreiben, aufzunehmen und dann abzuspielen, findet sie gut; betont aber: „Ich habe noch nicht fertig gelebt. Ich brauche noch eine Weile.“

Ja, und was den Tod betrifft, sagt sie: „Ich scheu mich nicht vor dem Tod, weil ich weiß: Der kommt sowieso. Ich brauche bis dahin aber noch den 48-Stunden-Tag, weil ich so viele Pläne habe.“ Dementsprechend will sie 101 werden, obwohl sie selbst bereits Erfahrungen mit dem Sterben hat. „Lacky“ ist 2013 in ihren Armen zu Hause gestorben, scheint aber noch immer da zu sein: Wenn Moni einen kompetenten Gesprächspartner braucht, dann ist es bis heute „Lacky“, mit dem sie in der Küche redet …

Im Podcast erzählt Moni sehr offen über die letzten Wochen mit „Lacky“ und darüber, wie sie es geschafft hat, genau d i e Grabstelle („Mittellage“) zu kriegen, die ihr Mann seit 2013 hat und wo sie selbst dann auch „liegen“ wird.  Und zu guter Letzt erfahren wir noch, welche Musik auf der Beerdigung von Monika Ehrhardt erklingen wird …

Viel Spaß beim Hören der 110. Episode von „Schwarz hören“ mit Monika Ehrhardt-Lakomy.